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Ein Festival der Wow-Momente

© LebensKunst Fotografie Elisa Kullick

Es ist ein Abend der Premieren gewesen – und einer für alle Sinne. Unter der Überschrift „Bonsoir Maître P.“ präsentierte die WeinKultur Kirchheim am Sonntagabend in der frisch renovierten Gemeindehalle nicht nur den neuen Spätburgunder des kommunalen Weinprojekts, sondern ein Gesamtkunstwerk, „das man an einem Ort wie Kirchheim höchstens alle 15 Jahre mal erlebt“, wie ein begeisterter Zuschauer am Ende der Veranstaltung anmerkte.

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Tatsächlich waren es gleich mehrere magische Begegnungen an diesem denkwürdigen Abend. Erstmals traten Melissa Kross und Andreas Czeppel gemeinsam vor Publikum auf. Sie, die Sängerin aus Stuttgart, die zehn Jahre lang in Avignon lebte und von dort ihre Liebe zum französischen Chanson mitbrachte; er, der Pianist aus Sindelfingen, der sein Klavier auf eine Art swingen lässt, wie es nur Virtuosen vermögen. Dass die beiden das Publikum in Kirchheim verzaubern sollten, war ja noch geplant. Vollkommen überraschend für das Duo gesellte sich aber ein Star von internationalem Format dazu: Auf Einladung der WeinKultur packte Klaus Graf sein Instrument aus und improvisierte mit Melissa Kross und Andreas Czeppel so brillant, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer immer wieder zu spontanem Applaus ansetzten. „Was für ein Ambiente, was für fantastische Weine, was für ein grandioser Abend. Ich freue mich, bei meinen Freunden der WeinKultur zu sein“, sagte der Lead-Saxophonist der SWR-Big-Band, der zwischen seinen Engagements mit den Großen der Musikwelt immer wieder gerne Station in Kirchheim macht.

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Klaus Graf sollte nicht der einzige hochkarätige Überraschungsgast bleiben. Um Maître P., dem neuen Spitzengewächs der WeinKultur, einen angemessenen Auftritt zu verschaffen, animierte Moderator und Weinkolumnist Holger Gayer das Publikum zunächst zu einem witzigen Trommelwirbel-Flashmob, ehe er sich zwei hochkarätige Experten zum Gespräch holte: Dieter Blankenhorn leitet die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg und ist damit der ranghöchste Oenologe in Württemberg; Jürgen Conz ist Vorstandsvorsitzender der Weingärtner Stromberg-Zabergäu, in deren Keller Maître P gemacht wurde. Beide würdigten den neuen Spätburgunder aus Kirchheim „als kräftigen, lebendigen Wein für Erwachsene“ (Blankenhorn) und „kantigen Kerl, der jetzt schon seinen ganz eigenen Charakter zeigt“ (Conz). Und beide attestierten dem auf 850 Flaschen limitieren großen  Gewächs eine auch im internationalen Vergleich überzeugende Lagerfähigkeit von mindestens zehn Jahren.

© LebensKunst Fotografie Elisa Kullick

Ganz grundsätzlich stünden Weine wie dieser High-End-Spätburgunder für die immense Leistungsfähigkeit der Württemberger Winzer, konstatierte Dieter Blankenhorn und lobte die Gemeinde Kirchheim für ihr besonderes Engagement für die Terrassenweinberge an der Neckarschleife. Bürgermeister Uwe Seibold erinnerte in diesem Zusammenhang an die Anfänge des Projekts, das zunächst dem Schutz des Neckartalradwegs vor Steinschlag dienen sollte. Dass dieser Schutz sich am besten bewerkstelligen ließ, indem man die Steillagen weiterhin als Weinberge bewirtschaftet, „ist dann das, was man eine Win-Win-Situation nennt“, so Seibold.

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Dieses Gefühl konnten die Gäste in der Gemeindehalle am Sonntagabend durchaus nachfühlen. Denn neben der grandiosen Musik und den hervorragenden Weinen kredenzte die bestens aufgelegte Equipe der WeinKultur auch ein ausgezeichnetes Drei-Gänge-Menü. Ganz ehrlich: Es war ein Festival der Wow-Momente. Was Brigitte Wittich und Thomas Nollenberger zusammen mit dem Team von Giammi und den ehrenamtlichen Mitstreiter:innen der WeinKultur an diesem Abend leisteten, funkelte so strahlend wie der Kronleuchter, der die Bühne in der Halle erhellte. Wohl dem Dorf, das so tollen Wein, so tolle Kultur und eine so wunderbare Gemeinschaft hat.

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